Polizeivollzugsbeamter
"Polizeivollzugsbeamter" (auch Polizeibeamter oder Polizist) ist die Bezeichnung für die Tätigkeit im Vollzugsdienst der Polizei in der Bundesrepublik Deutschland bzw. in einem ihrer Bundesländer.
Aufgaben eines Polizeivollzugsbeamten (in der Polizei der Länder)
Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Das Kerngebiet polizeilicher Arbeit ist jedoch der Wach- und Wechseldienst, d.h. Streife zu fahren. Dies kann man sich so vorstellen, dass man (meist zu zweit) im Streifenwagen durch die Stadt fährt, auf verdächtige Umstände sowie auf Verkehrsverstöße achtet, und diese ggf. ahndet. Zudem ist man immer auf Abruf bereit für Einsätze, die in der Regel durch eine zentrale Leitstelle per Funk vergeben werden. Einsätze können z.B. beinhalten: Verkehrsunfälle aufnehmen, Streitigkeiten schlichten, Strafanzeigen aufnehmen, Ermittlungen für bestehende Anzeigen tätigen, Verkehrsbehinderungen beseitigen, Gefahrenstellen beseitigen oder Absichern, Schlägereien beenden, sonstige Hilfeleistungen... u.v.m.
Die Tätigkeit im Wach- und Wechseldienst ist so vielfältig, dass man sie hier nicht abschließend beschreiben kann. Wer sich für den Beruf interessiert, sollte versuchen einen Praktikumsplatz bei einer Polizeiwache zu bekommen und sich das ganze live anzusehen.
Neben dem Wach- und Wechseldienst bietet die Polizei viele weitere Tätigkeitsgebiete. U.a. Sachbearbeiter in Kriminalkommissariaten, Verwaltung und Logistik, Aus- und Fortbildung, Behördenleitung, aber auch Diensthundeführer, Hubschrauberpilot, Spezialeinheiten und weitere interessante Tätigkeitsbereiche.
Hinweis: In einigen Bundesländern ist die Tätigkeit zwischen sog. "Schutzpolizei" und "Kriminalpolizei" strikt getrennt und die Beamten durchlaufen unterschiedliche Ausbildungen. In anderen Ländern (z.B. NRW) gibt es die "Einheitslaufbahn", d.h. dass alle Polizeibeamten, egal wo sie später Dienst verrichten wollen, die gleiche Ausbildung durchlaufen und sich später zielgerichtet fortbilden. Wer nur zur Polizei möchte, um dort Hubschrauberpilot oder SEK-Beamter zu werden, der ist vermutlich schlecht damit beraten, denn diese Stellen sind häufig rar und an strenge Auswahlkriterien geknüpft. Polizeiarbeit findet im Wesentlichen im Streifendienst und in Kriminalkommissariaten statt. Wer sich damit nicht anfreunden kann, sollte besser nicht darauf vertrauen tatsächlich die Traumstelle zu bekommen.
Vorteile des Berufs
- Sehr abwechselungsreich
- Beamtenstatus (sicherer Arbeitsplatz)
- interessante und sinnvolle Tätigkeit
- Aufstiegschancen
- Möglichkeit innerhalb der Polizei den Tätigkeitsbereich zu wechseln
- Möglichkeit der Teilzeit (nicht auf allen Stellen!), der Elternzeit, etc.
- ...
Nachteile des Berufs - Schichtdienst - Man hat sehr viel mit Betrunkenen und Kriminellen zu tun, seltener mit netten Menschen - Beamtenstatus (hat auch Nachteile, z.B. durch Kürzungen) - Gefährlicher Beruf - Gefahr der "Desillusionierung" - Gewisse Ungerechtigkeiten und Nachteile sind wohl in jeder Behörde zu finden... - ...
die Listen sind selbstverständlich nicht abschließend und vermutlich sehr vom eigenen Empfinden abhängig.
Zuständigkeit der Länder
Die Polizei (mit Außnahme der Bundespolizei und spezieller Organisationseinheiten) gehört in den Zuständigkeitsbereich der Länder (z.B. NRW, Hessen, RLP, etc), d.h. dass sämtliche Regelungen für die Polizei von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein können. So haben z.B. alle Bundesländer ihre eigenen Polizeigesetze (die sich jedoch weitgehend ähneln), und auch ihre eigenen Regelungen über Ausbildung, Fortbildung, Urlaub, Krankensystem, Mutterschutz, usw.
Anforderungen und Bewerbung
Die Anforderungen an die Bewerber ändern sich häufig und sich auch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Informationen darüber bieten die Internetseiten der Polizeien sowie die Einstellungsberater der Polizeibehörden. In einigen Bundesländern ist u.a. Abitur oder Fachhochschulreife erforderlich sowie das Durchlaufen eines Auswahlverfahrens, dass eine ärztliche Untersuchen, einen Sporttest und intellektuelle, kommunikative und soziale Kompetenzen überprüft.
Hinweis: Dieser Artikel ist privat erstellt und soll bei der Berufswahl helfen. Er enthält jedoch subjektive Sichtweisen. Er ist keine offizielle Stellenbeschreibung von Seiten der Polizei.